Genau vor fünf Jahren gegründet, ist die „Fundación ¿Sabías Que…?“ eine private Stiftung, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, durch Bildung zu einem besseren Mexiko beizutragen. Denn wer in Mexiko arm geboren wird, stirbt in neun von zehn Fällen auch arm, Bildung ist somit die einzige Möglichkeit, diesem Teufelskreislauf zu entkommen. Mit drei Programmen wird versucht, den Wunsch nach einem gerechteren Mexiko aktiv zu unterstützen. Das erste heißt „Arte Xaxcamayo“ und ist ein Projekt für die Frauen der kleinen, ländlichen Gemeinde Xaxcamayo, in welchem die Frauen Palmblätter zu wunderschöne Kistchen, Weinverpackungen oder Ipadhüllen verwandeln und somit ein unabhängiges Einkommen erwerben. Das zweite Programm ist das „Haus des Studenten“, welches fünf Studenten, welche auf ihrem Weg zum Abitur auch von der Fundación unterstützt wurden, ein Vollstipendium mit pädagogischer Unterstützung bietet. Programm Número tres heißt „Desarrollo comunitario“, Gemeinwesensarbeit, welches in zwei außerhalb von Puebla liegenden Gemeinden Kindern jeden letzten Freitag einen mit Bildung zusammenhängenden Workshop bietet und Frauen ein wöchentliches Sportprogramm und einen Kurs zum Anbau gesunder Lebensmittel offeriert. Außerdem wird Frauen, die keine Schulbildung genießen konnten, diese ermöglicht.
Und genau in diesem Bereich arbeite ich. Vorgestern habe ich beispielsweise zwei Schulstunden für drei Frauen in Xaxcamayo gegeben, eine den Grundschulabschluss anstrebend, eine den Mittelstufenabschluss und eine den Abschluss der Oberstufe. Die Stunde habe ich mit einem Cuento meines momentanen Lieblingsautor Jorge Bucay angefangen, welches wir gemeinsam gelesen und besprochen haben. Danach durften Romy und Estrella ein Probeexamen durchführen, während ich mit Barbarita individuell ihr momentanes Schulniveau herauszufinden versuchte.
| Den letzten Freitag des Monats September führten wir einen Workshop zum Thema „Sprachliche Bildung“ durch, in welchem ich einen Zungenbrecher Wettbewerb leitete oder die Kinder in einer Buchstabensuppe Werte wie Gerechtigkeit und Verantwortung finden mussten. Unterstützt wird die Fundación tatkräftig von Studenten des fünften Semesters, welche obligatorisch 480 Sozialstunden leisten müssen. |
Den letzten Freitag des Monats September führten wir einen Workshop zum Thema „Sprachliche Bildung“ durch, in welchem ich einen Zungenbrecher Wettbewerb leitete oder die Kinder in einer Buchstabensuppe Werte wie Gerechtigkeit und Verantwortung finden mussten. Unterstützt wird die Fundación tatkräftig von Studenten des fünften Semesters, welche obligatorisch 480 Sozialstunden leisten müssen. Die drei Freitage im Monat, die wir nicht mit den Kindern in der Gemeinde verbringen, ist es meine Aufgabe, zusammen mit den Studenten, allerdings unter meiner Leitung, den letzten Freitag zu evaluieren und den nächsten Workshop zu planen.
Neben der Gemeinwesensarbeit bin ich dafür verantwortlich, dass die Daten dieser Studenten komplett sind, dass sie das Regelwerk der Fundación unterschrieben haben und und und . Neben diesen Aufgaben muss ich üblicherweise von Montag bis Mittwoch, den Tagen im Büro der Fundación noch weitere administrative Aufgaben übernehmen. Auch wenn die Aufgaben mehr oder weniger spannend sind, bin ich sehr froh, dass meine Kollegen so nett sind und eine wirklich fröhliche und lockere Stimmung herrscht.
Auch wenn die alltägliche Büroarbeit teilweise doch noch ein bisschen trocken erscheint, bin ich sehr froh, dass mir vom Badischen Roten Kreuz die Stelle in der Fundación angeboten wurde (Danke Barbara!), weil ich einfach zu 100 % hinter den Zielen der Stiftung stehe. Die Momente während meiner Arbeit auf dem Land, bei welchen ich das Gefühl habe, den Frauen oder Kindern tatsächlich etwas fürs Leben mitgeben zu können, sind einfach unbeschreiblich schön!